Streiflichter, was ist nun das schon wieder. Auf dieser Seite habe ich 

mal einige Erinnerungen aus meinem bisherigen Leben aufgeschrieben,

 wie sie mir im Gedächtnis blieben. Sie sind nicht zeitlich genau und

 sollen auch keine Biographie sein. Eben nur Streiflichter.

 

Meine Phantasie hat mir schon als Kind manchmal einen Streich 

gespielt. Ich war ungefähr 5 Jahre alt. Mein Vater hat im Wohnzimmer 

die Fußbodenbretter frisch gestrichen. Das Zimmer war leer, bis auf 

einen kleinen Sessel. Aber wie heißt es in der Werbung? Für die einen

 ist es... Für mich war das ein Schiff. Ich schwamm hin und kletterte

 an Bord. Wie lange ich dort gespielt habe, weiß ich nicht mehr genau.

 Jedenfalls kam mein Vater hinzu. Er schimpfe wegen der Tapsen auf 

dem Fußboden. Erstaunt schaute ich auf den Boden. Da waren 

tatsächlich Tapsen. Wie konnten die da hinkommen? Ich war doch zu

 meinem Schiff  "geschwommen". Also schwamm ich zurück..

 

 

 

Mein Bruder, der 12 Jahre älter ist als ich, feierte einmal eine Party. 

Mir wurde eingetrichtert, dass ich dabei nicht stören sollte. Aber 

meine Neugier war stärker. Ehe sich meine Eltern versahen, war ich 

(ca. 5 Jahre alt) auf der Party. Da es keine Stühle gab, sondern an den

 Rändern Matratzen lagen, auf der alle saßen, nannte ich sie

 "Matratzenfete". Zu meinem Geburtstag wollte ich auch unbedingt 

eine "Matratzenfete" feiern. Ich bekam meinen Willen. Ich lud Freunde

 ein und auf mein Bett wurden noch Matratzen gelegt. Alles war da.

 Musik war da. Meine Freunde (Jungens und Mädchen) waren da. Es

 war auch eine gute Stimmung. Doch etwas fehlte, was ich auf der 

Party von meinem Bruder gesehen habe. Das Küssen. Darüber war 

ich sehr traurig, weil es ja dann keine "echte" Fete war. Aber Jungs

 und Mädchen in dem Alter stehen eben nicht auf Küssen. Ich ja

 eigentlich auch nicht.

 

Etwas später probierte ich das mit dem Küssen auch aus, aber das

 ist wieder eine andere Geschichte.

 

  

Und irgendwann war ich dann auch mal Schulkind.

Es war in der 2. oder 3. Klasse, als wir zum Karneval einmal Katzen

 machten. Es wurden aus Plüschstoff Masken für das Gesicht

 geschneidert. Die Augenschlitze waren etwas seitlich angeordnet. 

Aber noch so, das jemand mit 2 sehenden Augen alles sehen kann. 

Wie ich schon erwähnt habe bin ich aber auf einem Auge blind. Die

 Zeit für den Umzug war gekommen. Wir standen alle auf dem 

Schulhof und warteten. Ich zog meine Maske auf und postierte sie so,

 dass ich alles sehen konnte. Von außen gesehen, war sie dann aber

 nach rechts versetzt. Schon auf dem Schulhof kamen ein paar Lehrer 

 an mir vorbei und meinten: "Junge du musst deine Maske richtig

 aufsetzen." Und schon sah ich nichts mehr. Ich rückte mir die Maske

 immer wieder schief, weil ich dann alles gesehen habe, Der  Umzug 

war gerade losgegangen und ich war vielleicht 50 Meter gelaufen. 

Da kam schon der erste Zuschauer und ragte: "Deine Maske ist doch

 verrutscht" und zog sie gerade. Ich hatte sie gerade wieder zurecht

 geschoben, kam schon der Nächste. Schwupps war sie wieder gerade.

 Und so habe ich den halben Umzug damit verbracht die Maske wieder

 schief zu rücken.

 

Ich war so 12 oder 13 Jahre alt, als ich mal mit ein paar 

Schulkameraden in der Umgebung von Wasungen unterwegs war. 

Wir waren an diesem Nachmittag schon eine Weile unterwegs. Als wir

 uns durch ein Gestrüpp durchgekämpft hatten, waren wir plötzlich in

 einem Garten. Aus der Richtung war kein Zaun da. Wer sollte denn

 schon durch ein so dichtes Gestrüpp kommen?   Wir setzten uns auf 

eine Gartenbank und unterhielten uns. Plötzlich hörten wird lautes

 Schimpfen und sahen einen Mann, der auf uns zu kam. Jetzt handelten

 wir nach dem Motto, Angst hab ich keine, aber schnelle Beine. Da ich

 nicht so schnell mitkam, wurde ich von meinen Freunden untergehakt

 und fast getragen. Als wir an einem Hang ankamen, an dem ich nicht 

so schnell hinauf konnte, warfen meine Freunde ein Seil zu. Ich hielt

 mich fest und kletterte so den Hang hoch. Als wir dann an einem

 zweiten Hang ankamen, war das aber für meine Freunde zu langsam. 

So banden sie mir das Seil um den Bauch und ich bekam meine letzten

 Anweisungen. "Entweder du läufst hoch oder wir schleifen dich". Ich

 fing also an zu klettern. In der Zwischenzeit waren aber meine 

Freunde schon obern und zogen mit vereinten "Kräften" am Seil. 

Zuerst robbte ich noch auf Ellenbogen und Knien den Hang hinauf. 

Dann musste ich aber aufpassen, dass ich nicht mit meiner Nase den

 Waldboden umgrub. So schnell war ich noch nie einen Hang oben. 

Am nächsten Hang funktionierte die "Seilschaft" wieder so. Nach 2 

oder 3 weiteren Hängen waren wir dann oben. So war ich lange nicht 

ins Schwitzen gekommen. Wenn du jetzt meinst, das war gemein. 

Nun ich empfand das nicht so. Ich war dabei.

 

Wie ich schon gesagt habe, machen wir Wasunger gerne mal Streiche.

 Auch ich bin da keine Ausnahme. Ich glaube es war sogar der 

11.11. , jedenfalls war es ungemütlich nass draußen. Als ich nach 

dem Frühstück auf die Uhr schaute,  war mir klar, mal wieder ein 

paar Minuten zu spät zum Unterricht zu kommen. Der Lehrer, bei dem

 wir hatten, hatte auf jede Ausrede ein Gegenargument. Ich kam in die

 Klasse und wollte an meinen Platz. Der Lehrer hielt mich zurück und

 wollte wissen, warum ich erst jetzt kam. Dabei setzte er eine Mine auf,

 bei der man erkannte, das er bereit war auf jede Entschuldigung das

 passende Widerwort zu haben. "Ich habe meinen Schuh verloren",

 meinte ich. Stille. Er fragte mich noch mal. "Ich habe meine Schuh

 verloren". Lautes Gelächter in der Klasse. Mein Lehrer dachte, ich 

wollte ihn veralbern. Nun erzählte ich, das ich meinen Schuh verloren

 habe und es erst später gemerkt hätte als ich in eine Pfütze getreten

 bin. Dann wäre ich zurückgelaufen um ihn zu suchen. Ich hätte ihn 

nicht gleich wieder an gekriegt, deshalb wäre ich zu spät.. Da dachte 

er entgültig von mir veralbert zu werden. Doch ich blieb bei meiner

 Geschichte. Als Beweis könnte ich den nassen Strumpf vorzeigen. 

(Ich war beim Waschen in eine kleine Wasserpfütze getreten.)  

Jetzt wurde mir die Geschichte geglaubt. Einigen Schulkameraden

 erzählte ich es zwar, das diese Geschichte nicht stimmt. Aber noch 

10 Jahre später, zu einem Klassentreffen meinte ein Klassenkamerad 

zu mir, ob ich noch wüsste, wie ich meinen Schuh verloren habe. 

Zuerst wusste ich nicht, was er meinte. Später musste ich aber doch

 lachen.

 

 

Wenn eine Reise tut, kann er was erzählen. Ich möchte an dieser 

Stelle nur mal eine kleine Geschichte erzählen, Im Jahr 1996 war ich 

in der Dominikanischen Republik. Nur immer im Hotel wollte ich auch

 nicht bleiben, so machte ich einige Ausflüge. Da wurde ein Ausflug 

mit Namen 4-Wheels angeboten. 4 Räder - kann ja nur ein Jeep sein. 

Toll dachte ich, mit einem Jeep durchs Gelände. Als ich jedoch am

 Startpunkt ankam, standen da keine Jeeps. Es waren Motorräder mit 

4 Rädern. Als nun die Teams aufgeteilt wurden, sollte ich mit dem

 einheimischen Reiseleiter fahren  Dazu muss man sagen, das ich 

damals bei 1,85 m nur so 55 kg wog. Der Reiseleiter war noch über 

ein Kopf kleiner als ich und so dünn, das sich meine Finger berührten,

 wenn ich  Hände um seine Hüfte legte. Sein Motorrad hatte aber 

keine richtigen Sitz für den Sozius, so das ich immer hin und her

 rutschte. Nach dem Aufsteigen war schon zu sehen, das er nicht so

 einfach im sitzen über mich wegsehen konnte. Auch auf dem 

Motorrad war ich über einen Kopf größer wie er. Also musste er 

immer aufstehen, wenn er mal über meine Schulter schauen muss. 

Wir fuhren als erstes und alle anderen Motorräder hinter uns her. 

Zuerst auf einer Straße. Er stellte sich immer, um an mir vorbei zu

 sehen. Dabei zog der den Lenker immer nach links. Da ging es immer

 ab über die Gegenfahrbahn in Richtung Straßengraben. Ich tippte ihn

 auf die Schulter und zeigte nach vorn. Er nickte nur und fuhr wieder

 nach rechts. So ging das ein paar Mal. Mir stand schon der

 Angstschweiß Dann fuhren wir ins Gelände. Er meinte zu mir: "Halt 

dich immer nur gut fest". Ich dachte nur wo, ohne ihn zu zerbrechen.

 Bei einer Pause war ich so durchgeschüttelt, dass mir alles weh tat.

 Ich erklärte ihm, das ich keinen Meter mehr mit ihm fahren werde. 

Zu meinem Glück gab es noch ein Begleitfahrzeug, in das ich

 umgestiegen bin. So konnte ich mich wieder etwas erholen.

 

Das war mal eine Geschichte zum Thema reisen. Es gäbe zwar noch 

viel mehr, doch die sind zu lang um sie hier zu schreiben.

 

Hast du auch den Aküfi? Den Abkürzungsfimmel. Im Allgemeinen hält 

er sich bei mir in Grenzen. Manchmal bricht er aber hervor und bringt

 mich in so manch heikle Situationen. Ich war einmal in Pforzheim in

 einem Kaufhaus. Ich war sehe in Eile. Da musste ich zwischen 2 

Regalen durch. In meinem Weg standen zwei junge Frauen und

 unterhielten sich. Mit ihren Einkaufswagen blockierten sie meinen

 Weg. Um sie nicht lange in ihrem Gespräch zu stören sagte ich nicht:

 "Darf ich mal bitte durch" oder etwas ähnliches. Sondern ich sprach 

die eine Frau an und sagte: "Darf ich mal." Sie trat zwar einen Schritt

 beiseite, meinte aber zu mir: "Nein, ich bin schon besetzt." 

Wie versteinert stand ich da und schaute ihr etwas verstört ins 

Gesicht. Ich überlegte, was will sie jetzt von mir? Kurz darauf wusste 

ich es. Ich bekam rote Ohren und verschwand schnell aus dem Gang.